Stimmt es, dass Chefs keine Fragen stellen? – 6 POWERFRAGEN – Teil 2
In der Regel hören sich Chefs am liebsten selbst zu. Ihre eigenen Fragen beantworten sie im gleichen Atemzug selbst und oftmals heißt ihr Credo: Wer viel redet, erreicht viel. Doch es ist die Fähigkeit Fragen zu stellen, die Chefs zu guten Chefs macht. Und es sind die richtigen Fragen, die Chefs zu Top Leadern machen. Aber welche sind die richtigen Fragen? In diesem Blog lernen Sie die dritte und vierte Powerfrage kennen.
Führungskräfte mit überquellender Agenda übersehen oft den Einsatz und die Extraleistungen ihrer Mitarbeiter. Die dritte Frage gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Anerkennung und Wertschätzung Ihrem Mitarbeiter gegenüber auszudrücken.
Powerfrage 3: «Was denkst du, machst du gut bei deiner Arbeit?»
Bevor Sie die Frage stellen, sagen Sie Ihrem Mitarbeiter, dass Ihnen bewusst ist, dass er gute Arbeit leistet. So signalisieren Sie ihm im Vorfeld, dass Sie ihm etwas zutrauen und er ist motiviert, sich selbst anzuerkennen. Seien Sie sich bewusst, dass einige Persönlichkeitstypen sich schwertun, über das zu sprechen, was sie besonders gut können. Sie haben Angst, überheblich und arrogant zu wirken und reden ihre Erfolge klein.
Mit dieser Frage holen Sie Ihren Mitarbeiter auch in die Selbstverantwortung. Sie fordern ihn auf, sich selbst zu reflektieren. Nutzen Sie mit dieser Frage die Chance, Lob und Anerkennung auszudrücken.
Powerfrage 4: «Welche Vorschläge zur Verbesserung würdest du dir selbst geben, wenn du dein eigener Coach wärst?»
Mit der vierten Powerfrage sprechen Sie Ihren Mitarbeiter auf sein Verbesserungspotenzial an. Hören Sie ihm aufmerksam zu. Sie erfahren, wie er seine Ressourcen einsetzt und wie es um seine Haltung gegenüber Selbstreflexion und seiner Bereitschaft zur Veränderung steht. Auch bei dieser Frage fördern Sie die Selbstverantwortung des Mitarbeiters und stärken die Beziehung auf Augenhöhe. Der Mitarbeiter nimmt sich selbst in die Pflicht und bewegt sich aus der Rolle des Befehl-Empfängers heraus. Für Sie tut sich die Chance auf, an Stelle des Befehl-Gebers die Rolle des Coaches einzunehmen.
Sie können hier auch das Verbesserungspotenzial aus Ihrer Sicht aufzeigen. Aber Vorsicht! Feuern Sie nicht Kritik und Tadel ab und zählen dem Mitarbeiter ja nicht auf, was er alles besser machen sollte.
Nutzen Powerfragen 3 und 4:
- Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken
- Selbstverantwortung des Mitarbeiters fördern
- Veränderungsbereitschaft des Mitarbeiters einschätzen können
- Beziehung auf Augenhöhe fördern
Im dritten Teil der Fragentrilogie werden die Powerfragen 5 und 6 vorgestellt. Probieren Sie die Fragen 3 und 4 aus. Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Sie mit den Fragen machen. Ich freue mich auf Ihr Feedback. Schreiben Sie mir.