Kennen Sie den Zinseszins-Effekt Ihrer Gewohnheiten?
Wenn Sie die Wahl hätten, heute 3 Millionen Euro zu erhalten oder einen Cent und diesen jeden Tag einen Monat lang zu verdoppeln, was würden Sie wählen? Sie entscheiden sich für die 3 Millionen, denn ein solcher Betrag ist für Sie lebensverändernd. Aber ist es effektiv die bessere Entscheidung, die 3 Millionen zu nehmen? Könnte es sein, dass der Cent, der sich einen Monat lang jeden Tag verdoppelt, noch ergiebiger ist?
Lassen Sie es uns ausrechnen. Sie dürften vom Ergebnis überrascht sein!
Die Tabelle zeigt, dass ein Cent, der 31 Tage lang verdoppelt wird, auf 10,7 Millionen Euro anwächst. Es ist fast unglaublich, oder? Diejenigen, die sich für den Cent und dessen tägliche Verdopplung entschieden haben, hätten am Ende des Monats 3 Mal mehr in der Tasche als diejenigen, die sofort die 3 Millionen genommen hätten. Spannend ist zudem die Tatsache, dass sich das Blatt zu Gunsten der Cent-Verdoppelung erst ab dem 30. Tag wendet.
Der Effekt ist so erstaunlich, dass Albert Einstein die Kraft des Zinseszinses als 8. Weltwunder bezeichnet hat.
Die Macht der Gewohnheit
Interessant ist, dass es sich mit unseren täglichen Gewohnheiten ganz ähnlich verhält. Investieren wir über einen längeren Zeitraum in positive Gewohnheiten, vervielfachen diese im Laufe der Zeit ihre Wirkung und verändern dadurch unser Leben. Der treffende Satz «Gewohnheiten sind der Zinseszins der Selbstoptimierung» zeigt, dass die Macht (positiver oder negativer) Gewohnheiten allzu oft radikal unterschätzt wird. Der Grund: Wir Menschen denken in linearen Zusammenhängen, zum Beispiel «Ich bestelle ein Taxi und bezahle eine Grundgebühr und darüber hinaus pro gefahrenen Kilometer einen festen Betrag.»
Betrachtet man jeden Tag für sich, so scheint es, als habe eine neue Routine überhaupt keinen Effekt. Eine Woche lang gesunde Ernährung bringt noch kein Ergebnis auf der Waage; 6 Monate lang intensiv Schach spielen reicht nicht aus, um Meister zu werden. Das Gefühl mit neuen Gewohnheiten keine sofortigen Ergebnisse zu erzielen, kann frustrierend sein und verleitet viele dazu, diese wieder aufzugeben. Aber ich sage: dranbleiben lohnt sich.
Die Erfolgsformel, die den Unterschied macht
Die vollumfänglichen Auswirkungen unserer Gewohnheiten machen sich oft erst nach Monaten oder gar Jahren bemerkbar. Das gilt für positive wie negative. Eine Schachtel Zigaretten am Tag wird Sie nicht umbringen, wird aber über die Jahre für einen schlechteren Gesundheitszustand verantwortlich sein. Eine halbe Stunde Bewegung am Tag macht Sie nicht zum Iron Man, wird aber Ihre Fitness dauerhaft verbessern. Die simple, aber kraftvolle Erfolgsformel lautet: kleine, intelligente Entscheidungen + Konsistenz + Zeit = radikaler Unterschied. Diese Formel ist in nahezu allen Lebensbereichen gültig: Gesundheit, Beziehungen, Zufriedenheit, Glück, Einkommen und (beruflicher) Erfolg.
Die Auswirkungen kleiner, fast schon banaler Gewohnheiten ist durch ihre exponentielle Entwicklung enorm. Wer jeden Tag nur ein Prozent besser wird, erzielt nach einem Jahr um 37% bessere Ergebnisse – wer hingegen schlechter wird, kann sich selbst ausmalen, welchen gravierenden Negativeffekt das hat.
Wir Menschen erwarten in der Regel einen linearen Zusammenhang zwischen Aufwand und Ertrag. Die Dynamik, von der wir beim Zinsenzins-Effekt profitieren, ist exponentieller Natur. Lange Zeit geschieht nichts, während wir dabei sind, uns neue Gewohnheiten anzueignen. Dann stellt sich plötzlich der Effekt ein und Ergebnisse treten zu Tage. Die Kunst, die es zu meistern gilt, ist dranzubleiben und die Durststrecken zu überstehen.
In der Hektik und Routine des Alltags wird der eingangs erwähnten „Macht der Gewohnheit“ jedoch zu wenig Bedeutung beigemessen. Gewohnheiten zu etablieren, ist nicht immer leicht und wenn auch nach dem zehnten Besuch im Fitnessstudio noch keine Veränderung erkennbar ist, macht es den Anschein, als wäre die neue Angewohnheit nutzlos. Die Versuchung wieder in alte, schlechtere Gewohnheiten abzurutschen, ist daher allgegenwärtig.
Erfolg ist das Ergebnis, wenn ein bestimmtes Verhalten zur Gewohnheit wird
Dieses Prinzip findet insbesondere in meinen Leadership Coachings Anwendung und ist ein Eckpfeiler des «Stakeholder Centered Coaching» von Marshall Goldsmith. Im Fokus steht die Veränderung beziehungsweise Verbesserung des eigenen Führungsverhaltens und dieses steht und fällt mit den Gewohnheiten. Ein erfolgsentscheidender Faktor ist deshalb, genau diese Gewohnheiten tagtäglich on the job zu trainieren.
Wollen Sie jeden Tag besser werden und den Zinseszins-Effekt für sich nutzen? Dann schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie direkt einen Gesprächstermin.